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3.2. Verseifung in der Seifenindustrie
Die Seifenproduktion beinhaltet
die eigentliche Verseifung. Verseifung ist die Reaktion von
Triglyceriden (Fette und Öle) auf der Basis von Natriumhydroxid
(NaOH) oder Kaliumhydroxid (KOH).
Es ist nicht unsere Absicht den Produktionsprozess im Detail
zu erklären. Nur wichtige Schritte die den Nährwert
von diesem Glycerine beeinträchtigen können. Die
im Glycerin sich befindeden Nebenprodukte können den
gesammten Nährwert der anaeroben Vergärung beeinflussen.
Erster wichtiger
Schritt: die Verseifung
In der Seifenindustrie verwendet
man überwiegend Natrium- oder Kaliumhydroxid um das Fett
zu verseifen.
Unterschiedliche Basislösungen werden eingesetzt um feste
oder flüssige Seife zu produzieren.
Es werden Fette (oder Öle) in der Base-Lösung im
Reaktor zusammengefügt. Als nächstes wird der Reaktor
erwärmt und gemischt zur Beschleunigung der Verseifung.
Die chemische Reaktion die stattfindet ist unten abgebildet:
NaOH kann ersetzt werden
durch KOH.
Die Natrium-Salze von Fettsäuren (oder Kalium-Salze von
Fettsäuren) = Seife. Man nennt sie auch Natrium-Carboxylate
und Kalium-Carboxylate.
Mit Hilfe von decantieren oder centrifugieren wird Glycerin
aus der Seifenlösung getrennt. Man könnte glauben
dass im Glycerin kein Natrium oder Kalium mehr enthalten ist.
Falsch! Weil Glycerin, Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid
alle wasselöslich sind enthält das Glycerin immer
Natrium oder Kalium (überschüssige eingesetzte Menge
Base).
Zweiter wichtiger Schritt: Salzen
Da die Seife so neutral wie
möglich sein muss wäscht man diese für ein
paar Stunden in einer Salzlösung (36% NaCl=Tafelsalz).
Der Überschuss der Base, die in dem vorhergehenden Schritt
verwendet wurde ist wasserlöslich und fliest daher mit
dem Salzwasser zum Boden des Reaktors. Letztere enthalten
somit die folgenden Nährstoffe:
Im Prozess NaOH (Kernseife):
- Glycerin
- NaOH (enthält Natrium)
- NaCl (enthält Natrium und Chlorid)
In dem Verfahren KOH:
- Glycerin
- KOH (enthält Kalium)
- NaCl (enthält Natrium und Chlorid)
Um solche Glycerine in einer
Biogasanlage ein zu setzen, sollten immer folgende Parameter
untersucht werden:
- Trockenmasse
- Asche
- Na (Natrium)
- K (Kalium) nur wenn es sich um Kaliumseife
handelt
- Cl- (Chloride)
Bei der Berechnung der Ration
müssen diese Parameter unbedingt berücksichtigt
werden um Natrium-, Kalium-, Chlorid-Vergiftung zu vermeiden.
Bitte beachten Sie dass die
gesamte Trockenmasse in der Ration sehr wichtig ist weil diese
das Auswaschen der löslichen Salze aus der Biogasanlage
entscheidet. |
3.3. Saure Hydrolyse von Soapstock
Typischerweise erfolgt die
saure Hydrolyse auf Seifenstock (Soapstock). Soapstock sind
Emulsionen von Fetten in Wasser. Das emulgierte Fett kann
nicht durch Zentrifugation abgetrennt werden.
Um das Fett vom Seifenstock zu gewinnen ist der einzige Weg
der Abbau der Fette zu Fettsäuren (auch Hydrolyse genannt)
mit Schwefelsäure. Die freien Fettsäuren werden
dann oben treiben und können getrennt werden mit Hilfe
von decantieren oder centrifugieren. Man nennt sie freie Fettsäuren,
sauere Öle.
Die schwere Phase enthält
Wasser, Glycerin, Triglyceride, freie Fettsäuren, Phospholipide
und Schwefelsäure. Wenn das Produkt neutralisiert ist
enthält es auch Natrium oder Calcium.
Um solches Glycerin zu verwenden
muss mann unbedingt folgende Parameter berücksichtigen:
- Trockenmasse
- Gesamter Schwefelgehalt
- Natrium und / oder Calcium abhangig von
der Art der Neutralisation
Die Schwefelbestimmung ist
wichtig weil diese Produkte bis zu 20 g Schwefel/kg enthalten
was zu einem sehr hohen H2S-Austritt führt.
3.4. Glyzerin über wässrige
Hydrolyse (Oleochemie im Allgemeinen)
Im Oleochemischen verfahren werden die Triglyceride
gespalten durch die Reaktion:
Triglycerid + Wasser -> + Glyzerin + Fettsäuren
Die Hydrolyse erfolgt in
einem kontinuierlichen Verfahren bei hoher Temperatur und
hohem Druck (260°C, 50 atm) in einer vertikalen Fettscheidungssäule.
Es wird Fett auf dem Boden der Säule injiziert. Wasser
ist injiziert in der Spitze der Säule. Das Verhältnis
von Fett zu Wasser ist 2:1.
Die steigenden Fett-Tropfen stoßen zusammen mit dem
runter strömenden Wasser. Die freien Fettsäuren
werden im oberen Bereich der Säule entfernt sowie die
40% Glycerin-Lösung mit Wasser im unteren Bereich der
Säule.
Das obenbenannte Glycerin ist völlig harmlos. Aber jedoche
dieses Glycerin ist nicht für Sie bestimmt. Die Oleochemie
renigt dieses Produkt noch weiter zu raffiniertem Glycerin
das in der Farmcie sehr teuer verkauft wird. Es sind die Beiprodukte
aus dieser Raffinage die Sie zur Vergärung angeboten
bekommen. Nachfolgend wird beschieben wie diese 40%tige Glycerin-Lösung
weiter raffiniert wird:
- Verdunstung zu 50% Glycerin
- Zugabe von Säure um die emulgierten
Fette zu trennen von der Glycerin-Lösung ( wie im Punkt
3.3. saure Hydrolyse des Seifenstocks). Dies wird mit Schwefelsäure
durchgeführt.
- Zugabe von Kalk um das Glyzerin zu neutralisieren.
Kalk bildet mit Schwefelsäure: Wasser + Gips. Dieser
Gips tritt aus der Glycerin-Lösung.
Jetzt haben wir eine Lösung mit Glycerin
48% und eine Menge Verunreinigungen. Jetzt gibt es zwei mögliche
Verfahren um raffiniertes Glycerin zu bekommen:
1. Verdampfung und Destillation.
2. Die Behandlung mit Ionenaustausch-,
Aktivkohle-Filter einsetzen und danach verdunsten lassen
(in der Regel wird dieser Prozess in eine Glycerin-Fabrik
verwendet).
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Sie werden wahrscheinlich
nie die Möglichkeit haben destilliertes Glycerin aus
einer Fabrik zu kaufen (dieses ist rein und enthält keine
Salze). Es wird teuer verkauft an Kosmetik oder Arzneimittel
Hersteller. Das Produkt das Sie angeboten kommen sind die
Ionenaustauscher-Regenerierung-Flüsse die Glycerin, Wasser
und sehr hohe Konzentrationen an Salzen enthalten. Um festzustellen
ob die Regenerierung dieses Ablaufs stimmt benutzen Sie einfach
den folgenden Parameter:
- Roh Asche (sehr hoch). wenn> 10%, empfehlen
wir diesen Strom nicht im ihrem Vergërer zu verwenden.
Aus dem ersten Prozess
(Destillation) enthält man konzentriertes Glycerin 70-90%
das noch die meisten Salze enthält wenn es nicht auf
Aktivkohle behandelt wird. Diese Glycerins sind in der Regel
gelblich-braun. Hier werden folgende Parameter untersucht:
- Trockenmasse
- Asche
- Ca (Calcium)
- Na (Natrium)
- K (Kalium)
- Cl (Chloride)
- S (Schwefel)
4. Fazit Glycerin
Das Glycerin selbst ist nicht
für die Biologie ihrer Biogasanlage gefährlich.
Was zu Problemen führen kann sind die Salze (Na, K, Ca,
Cl, SO4 ...), die in dem nicht raffinierten Glycerin gefunden
werden.
Wir empfehlen Ihnen:
-
Bei allen gelb-braunen Glycerine die
ihnen angeboten werden sollten Sie immer nach einem Schriftlichem
Analyse-Zertifikat fragen. (auf CMR und Rechnung sollten
folgende Analyseparameter ausgewiesen sein: TS, Asche,
Na, K, Ca, S). Bitte informieren Sie sich bei ihren Ernährungsberater
(zB Winfo ) um die einzufügende Glycerinmenge der
Ration zu berechnen.
-
Wenn es sich um farbloses Glycerin
handelt brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Es handelt
sich hier um reines raffiniertes Glycerin.
Im Prinzip wird dies selten vorkommen da diese Produkte
sehr teuer sind.
-
Immer nach Prozess
und Herkunft des Produkts fragen.
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